Wehmut und Vorfreude mischten sich beim Schuljahresend-Grillen des Lehrerkollegiums: Grund für die gehörige Portion Wehmut: gleich sieben Lehrkräfte verlassen das „Placida“.
Die meisten gehen in den wohlverdienten Ruhestand, eine Kollegin ins Sabbatjahr, zwei wechseln aus privaten Gründen an andere Schulen. Trotzdem bleibt die Tatsache, dass mit ihnen 136 Jahre „Placida“-Erfahrung gehen.
Spitzenreiterin Martina Gerlach war 32 Jahre lang an der Schule. Als sie anfing, gab es nur 60 Schülerinnen und Schüler. Die „Hauswirtschaftsfee“ organisierte so manche Feier, war aber auch unter anderem federführend in den Bereichen Erste Hilfe und Brandschutz, gehörte zu denen, die die Schule voranbrachten. Als Martina Michalzik 2000 anfing, waren es immerhin schon 200 Schüler (heute 500). Gerd Mengelkamp erinnerte sich an seine 21 Jahre: Als er anfing, war das Internat gerade geschlossen worden, es gab die Pflegevorschule, die Kinder- und die Heilerziehungspflege. Als neuer stellvertretender Schulleiter war er an vielen Neuerungen beteiligt, um einerseits weitere Bildungsgänge einzuführen und andererseits die Schule als Lebensraum zu gestalten: Anrede mit Sie plus Vorname, kein Schulgong mehr und keine verschlossenen Klassenzimmer in den Pausen. Martina Michalzik entwickelte als Schulentwicklungsgruppen-Mitglied dazu passend das bekannte und so treffende Motto des „Placida“: „Menschen achten, stärken und qualifizieren.“
Gerd Mengelkamp holte vor 17 Jahren dann auch Brigitte Mühlenkamp ins Kollegium. Er war der Initiator des Dalton-Konzeptes und die Kunstlehrerin engagierte sich ebenfalls stark in der Umsetzung. Vor elf Jahren erschien Dr. Martin Meise an der Schule – der Quereinsteiger wurde schnell Abteilungsleiter des neuen Beruflichen Gymnasiums: „Immer mehr Schüler fanden den Weg zu uns.“ Das konnte auch Eva-Maria Reis feststellen, die nach neun Jahren wieder an ein Gymnasium im Münsterland geht.
Daniela Hölscher, das zukunftsgewandte „Urgestein“ der beruflichen Bildung, sagt nach 24 Jahren: „Ich habe das wirklich gerne gemacht. Es ist einmalig, wie das Kollegium zusammenhält.“ Gerade als langjähriges Vorsitzende des Lehrerrates kann sie das sehr gut beurteilen.
So manche Träne floss deshalb in den kurzen Reden – auf Seiten der Redner und der Zuhörerschaft. „Sie haben ,Placida`-Geschichte geschrieben“, dankte Schulleiterin Gaby Petry. Das Kollegium sang passend „Geh unter Gottes Gnade, geh mit Gottes Segen“. Ein Berg Geschenke erleichterte den Weggang ebenso wie ein lustiges Schulquiz. „Ich freue mich auf die Zeit nach der Schule, doch ihr werdet mir fehlen“, fasste es Brigitte Mühlenkamp zusammen.
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