Überall wird in den Städten nach Erzieherinnen und Erzieher gesucht. Die Einstellungschancen sehen aktuell besser aus als je zuvor und auch die Attraktivität des Berufs ist in den Vordergrund gerückt. Erzieherinnen und Erzieher sind nicht nur Fachkräfte, wenn es um die Erziehung und Förderung von Kindern im Kindergarten geht. Offene Ganztagsschulen, Einrichtungen der Jugendhilfe etc. und viele Möglichkeiten der Weiterbildung und Qualifizierungen runden das Berufsbild ab und steigern die Attraktivität. So lässt sich auch erklären, warum immer mehr Männer den Beruf des Erziehers ergreifen wollen.
Auch die angehenden Erzieherinnen und Erzieher am „Placida“ haben sich vor Beginn der Ausbildung ausgiebig ein Bild von einem Erzieher gemacht. Marzena Schweda, Abteilungsleitung der Beruflichen Bildung, und Dorothea Pietrzak, Fachbereichskoordinatorin, ist es wichtig, dass die angehenden Erzieherinnen und Erzieher die Möglichkeit und den Raum bekommen, sich mit der angehenden Berufsrolle vertraut zu machen und gleichzeitig die neue Klasse als Lerngruppe besser kennenlernen können. Des Weiteren lassen sich Inhalte aus einem unterrichtenden Lernfeld sehr gut in den Workshop integrieren. Die Kluse in Menden bot sich diesbezüglich perfekt für den Workshop an, welcher den tollen Titel „Traumberuf Erzieher“ trägt.
Um gekräftigt in den Tag zu starten, wurde zunächst gemeinsam gefrühstückt. Im Anschluss standen kleine Warming-ups auf der Agenda, damit man so langsam in den Schwung kam und sich die Namen besser merken konnte. Das wunderschöne Wetter ermöglichte es, diese Übungen draußen durchzuführen und ein wenig Sonne zu tanken. „Uns war es wichtig, die Studierenden mit ins Boot zu holen und ihre Erwartungen und Wünsche bezüglich des Tages aufzunehmen und keiner starren Reihenfolge zu folgen“, so Dorothea Pietrzak.
In der Austauschrunde wurde schnell deutlich, dass die Studierenden sich eine gute Mischung aus Praxis und Theorie wünschten und dass das Kennenlernen, der Austausch und die gute Atmosphäre Priorität hatten. Beide Lehrkräfte haben deshalb den Workshop entsprechend den Bedürfnissen und Wünschen gestaltet. So wurde die eigene Berufswahl, die häufig keine spontane Wahl ist, anhand einer Fantasiereise rückblickend beleuchtet. Nachfolgend setzten sich die Studierenden mit Motiven der Berufswahl auseinander und verglichen diese mit einer Studie, die gleichzeitig Anlass zur Diskussion war. „Die Kommunikationsbereitschaft und das kritische Hinterfragen machten die Diskussionsrunde lebendig, das hat mich gefreut“, merkte Marzena Schweda an.
Die Vorgaben des Kultusministeriums, in denen die Kompetenzen eines angehenden Erziehers genau definiert werden, wurden nachfolgend unter die Lupe genommen. Hier erkannten die Studierenden, welche verantwortungsvolle Aufgaben ihnen übertragen wird und wie viel Einfluss sie auf die Entwicklung eines Menschen nehmen können. Immer wieder wurden zwischendurch auch kleine Bewegungsspiele im Gelände durchgeführt, um so die Konzentration und das eigene Wohlbefinden zu steigern.
Am Ende des Workshops stand die Reflexion auf dem Plan, diese wurde anhand der TZI-Methode nach R.Cohn durchgeführt. „Uns ist es wichtig, dass die Studierenden nebenbei auch Methoden kennenlernen, die sie gegebenenfalls auch später mal mit Kindern oder Jugendlichen durchführen können“, lautete das Resümee beider Lehrkräfte. Die Reflexion bezog sich auf drei Ebenen, die nach Möglichkeit immer in einem Gleichgewicht stehen sollten, damit „gutes Lernen“ möglich ist. Die drei Ebenden beziehen sich auf das „Wir“ als Klasse, das „Ich“ und das „Es“, welches das Thema konkretisiert.
Das Fazit der Lerngruppe fiel sehr positiv aus und auch Marzena Schweda und Dorothea Pietrzak waren begeistert und sind jetzt schon in Überlegungen für das kommende Schuljahr.
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