Placida-Viel-Berufskolleg

Menschen achten, stärken und qualifizieren

Für Vielfalt, Menschlichkeit, Toleranz und Respekt

Schulsozialarbeiterin Irina Rebbe sprach einige Worte bei der Veranstaltung vor der St.-Vincenz-Kirche. Links Schulleiterin Gaby Petry. Foto: SMMP/Hofbauer
Schulsozialarbeiterin Irina Rebbe sprach einige Worte bei der Veranstaltung vor der St.-Vincenz-Kirche. Links Schulleiterin Gaby Petry. Foto: SMMP/Hofbauer

„Bewegend“, das sind die Worte, die Schulleiterin Gaby Petry fand und damit sprach sie sicherlich allen aus der Seele.

Das „Placida“ machte wie alle weiterführenden Schulen mit bei der städtischen Gedenkveranstaltung zur Reichsprogromnacht unter dem Titel „Augen auf für Menden“. Die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung mit Bürgermeister Martin Wächter war für das „Placida“ als „Schule ohne Rassismus“ selbstverständlich, schließlich war Schulsozialarbeiterin Irina Rebbe Ideengeberin und Mitinitiatorin der Aktion.

Die Gottesdienst-AG sang in der Kirche. Im Hintergrund ist Gemeindereferentin Sabine Jasperneite zu sehen. Fotop: SMMP/Hofbauer
Die Gottesdienst-AG sang in der Kirche. Im Hintergrund ist Gemeindereferentin Sabine Jasperneite zu sehen. Fotop: SMMP/Hofbauer

Das Berufskolleg begann diesen Abend mit einem Gottesdienst in der St.-Vincenz-Kirche, um die Schüler thematisch zu den schrecklichen Ereignissen im Jahr 1938 hinzuführen. Vorbereitet hatten ihn Chantal Köhler und Gemeindereferentin Sabine Jasperneite gemeinsam mit Schülern.

Gaby Petry leitete den Gottesdienst mit dem zurzeit auf Twitter meistgelikten Zitat von Nelson Mandela ein: „Niemand hasst von Geburt an jemanden aufgrund seiner Hautfarbe, seiner Herkunft oder seiner Religion.“ An die traurige Aktualität des Themas erinnerten auch Chantal Köhler und Sabine Jasperneite mit einer Präsentation, bei der historische und aktuelle Ereignisse verglichen wurden: Auf der Straße sterbende Menschen im Warschauer Ghetto und der Rentner, der sterbend auf dem Boden einer Bank von anderen Kunden ignoriert wurde. Judenhetze und AFD-Plakate. Zuzugssperren nach dem Zweiten Weltkrieg und „Refugees go home“-Plakate heute.

Nicht nur die "Placida"-Schülerinnen Celine Reinicke und Hannah Hildebrandt entzündeten dann Lichter in Gedenken an die Opfer des Holocaust. Foto: SMMP/Hofbauer
Nicht nur die „Placida“-Schülerinnen Celine Reinicke und Hannah Hildebrandt entzündeten dann Lichter in Gedenken an die Opfer des Holocaust. Foto: SMMP/Hofbauer

Fazit: Das „Placida“ setzt Zeichen gegen Ignoranz, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus und öffnet zudem die Herzen und Augen für Vielfalt, Menschlichkeit, Toleranz, Respekt und Achtung. Das wurde auch in den Fürbitten und Liedern deutlich, die Schülerinnen und Schüler der Gottesdienst-AG beisteuerten.

Dann ging es hinaus auf den Platz vor der St.-Vincenz-Kirche, wo sich in der Abenddämmerung bereits Hunderte von Menschen, darunter auch viele Schüler der weiterführenden Schulen in Menden, versammeltet hatten. Ein großer Chor mit Vertretern aller Schulen sang „Augen auf“ von Sarah Connor – dabei strahlte Irina Rebbe glücklich, schließlich hatte sie wochenlang mit den „Placida“-Schülern geübt.

Glücklich: Schulsozialarbeiterin Irina Rebbe. Foto: SMMP/Hofbauer
Glücklich: Schulsozialarbeiterin Irina Rebbe. Foto: SMMP/Hofbauer

Zu den Rednern des Abends gehörte Bürgermeister Martin Wächter, der allen Organisatoren und Teilnehmern für ihr Engagement dankte. Schüler lasen unter anderem Erinnerungen einer Mendener Jüdin an das Jahr 1938 vor, weitere Musik untermalte die besondere Stimmung, als langsam die Dunkelheit einbrach.

Und dann zündeten alle mitgebrachte Kerzen, Laterne oder Wunderkerzen an und gingen langsam durch die Innenstadt, deren Schaufenster extra mit Kerzen beleuchtet waren. Endpunkt war das Mahnmal an der Hochstraße, wo Bürgermeister Wächter gemeinsam mit den „Placida“-Schülern Leon Rostek und Jonas Frai einen Blumenkranz niederlegte. Dort gedachten alle dann den Mendener Opfern des Holocaust, deren Namen alle laut vorgelesen und an eine Hauswand projiziert wurden.