Placida-Viel-Berufskolleg

Menschen achten, stärken und qualifizieren

„Inklusion in Aktion“

Den Menschen mit Behinderung und ihren Begleitern macht das Entspannungs-Projekt sehr viel Freude. Foto: SMMP/Hofbauer
Den Menschen mit Behinderung und ihren Begleitern macht das Entspannungs-Projekt sehr viel Freude. Foto: SMMP/Hofbauer

Sonja (30) hat eine Behinderung. Gerade hat sie Yoga für sich entdeckt. „Das macht Spaß“, ruft sie und macht eifrig bei den Übungen mit.

„Inklusion in Aktion“ heißt das Projekt mit Entspannungsangeboten, das Studierende des Bildungsganges Heilerziehungspflege am „Placida“ initiiert haben. Sie alle arbeiten in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung der Netzwerk Diakonie.

Die angehende Heilerziehungspflegerin Kwanhatai Chimpornpraphan gibt Hilfestellung bei der Yoga-Übung. Foto: SMMP/Hofbauer
Die angehende Heilerziehungspflegerin Kwanhatai Chimpornpraphan gibt Hilfestellung bei der Yoga-Übung. Foto: SMMP/Hofbauer

Sonja erlebt ganz konzentriert, wie sich ihre Bauchdecke hebt und senkt, sie spürt, wie sie selbst einatmet, den Po nach oben hebt, beim Ausatmen senkt sie ihren Körper wieder ab. „Viele Menschen mit Behinderung, die sonst sehr aufgeregt sind, kommen zur Ruhe, sind ganz konzentriert“, berichtet die Studierende Jahnell Paul.

Tatsächlich erlebt man eine fröhliche Atmosphäre, entspannte, freudige Gesichter, und das bei den Menschen mit Behinderung und ihren Begleitern gleichermaßen. Da wird entspannt gegähnt, dort ertönt ein Wohlfühl-Seufzen, alle wirken zufrieden.

Heilerziehungspfleger arbeiten pflegerisch und pädagogisch mit Menschen mit Behinderung. Im Fach Projektarbeit bilden sie Teams, entwickeln mit Hilfe von Fachlehrerin Daniela Hölscher nachhaltige Ideen, finden Projektpartner und setzen mit Unterstützung ihrer Einrichtungen das Ganze in die Praxis um. Jahnell Paul, Julia Westerhoff, Sophia Wolkewitz, Lars Koptschinski, Lasha Mtiulishvili und Kwanhatai Chimpornpraphan fanden Unterstützung bei Frank Finkeldei, Programmbereichsleiter Gesundheit bei der Volkshochschule Iserlohn. Er stellt der Gruppe regelmäßig Räume in Iserlohn oder Letmathe zur Verfügung, wo sie ihr Projekt umsetzen könneen.

Monatelang wurde geplant, seit Mai nun finden die Angebote regelmäßig statt, mal gibt es Yoga (mit Yogalehrerin Theresa Klein-Raufhake), mal Traumreisen, mal Basale Stimulation (Massagen zur Sinneswahrnehmung). Vieles haben die Studierenden im Unterricht am „Placida“ gelernt.

Im Gymnastikraum der VHS Iserlohn fanden die Kurse meistens statt. Foto: SMMP/Hofbauer
Im Gymnastikraum der VHS Iserlohn fanden die Kurse meistens statt. Foto: SMMP/Hofbauer

Die Studierenden und Frank Finkeldei hoffen nun, den Kurs als inklusive Veranstaltung dauerhaft im VHS-Programm verankern zu können. Angedacht ist er sowohl für Menschen mit als auch ohne Behinderung. „Es eignet sich zum Beispiel auch für Menschen mit Behinderung, die bei ihren Familien leben. Die Angehörigen können dann mitkommen und auch entspannen“, so Jahnell Paul. Wer Interesse an dem Kurs hat, kann sich bei Julia Westerhoff unter der E-Mail-Adresse julia_westerhoff(at)gmx.de melden.