Placida-Viel-Berufskolleg

Menschen achten, stärken und qualifizieren

Beschwerdemanagement

Grundsätzliches
Beschwerden gehören zum Schulalltag. Es gibt viele Anlässe, die zu Entscheidungen im Schulalltag führen können, mit denen Lernende, Lehrkräfte, Schulsozialarbeit / Schulseelsorge, Schulleitungen oder Schulträger nicht einverstanden sind.

Dieses ist normal und alle Beteiligten sollten eine solche Situation nutzen, um die schulische Arbeit zu verbessern, wo es nötig ist. In diesem Sinne ist die Kritik an der Schule ein nützlicher Hinweis, ein gutes Schulklima zu schaffen, das geprägt ist von Wertschätzung und Respekt.

Besonders die nachfolgenden Themen sind immer wieder Anlass für Konflikte und Beschwerden:
▪ Arbeitsweisen im Unterricht
▪ das Verhalten einer Lehrkraft
▪ die Unterrichtsorganisation (z.B. Unterrichtsausfall)
▪ Leistungsbeurteilungen (Noten)
▪ schulische Entscheidungen (Ordnungsmaßnahmen usw.)


Der Umgang mit diesen Themen wird häufig als unangenehm und schwierig empfunden. Deshalb wird eine erfolgreiche Bearbeitung von Beschwerden und Konflikten oftmals durch übermäßige Emotionalität oder einen falschen Instanzenweg erschwert, weil die direkten Beteiligten nicht miteinander sprechen. Hierdurch können dann sogar weitere Konflikte entstehen. Diese nicht gelösten Konflikte belasten ein Schulklima sehr.

Deshalb gilt am Placida-Viel-Berufskolleg der nachfolgende Verfahrensweg, der sicher stellen soll, entstandene Konflikte und Beschwerden erfolgreich und transparent zu lösen.


Verfahren
Konflikte müssen gelöst werden, wo sie entstehen.

➔ Eltern und Lernende müssen ihre Kritik dort anbringen, wo die Beanstandung angesiedelt ist,
und versuchen, eine einvernehmliche Regelung zu finden. Deshalb steht VOR jeder Beschwerde das Gespräch.
➔ Dieses Gespräch findet grundsätzlich nicht zwischen Tür und Angel statt.
➔ Jede Seite sollte sich auf ein Gespräch vorbereiten können und das Gespräch in einer ruhigen Atmosphäre führen können.
➔ Die betroffenen Lehrerinnen und Lehrer müssen die Bedenken und Sorgen ernstnehmen, ihre Entscheidungen und ihre Vorgehensweise erläutern und ihrerseits das Einvernehmen suchen.
➔ Eltern und Lernende müssen davon ausgehen, dass schulische Entscheidungen oftmals Hintergründe haben, die sie mitbedenken sollten.
➔ Ziel ist es, in gegenseitigem Respekt Lösungen zu finden, die den Weg der formellen Beschwerde unnötig machen. Dabei kann es hilfreich sein, andere Personen einzubeziehen.
➔ Gerne verweisen wir an dieser Stelle auf das Angebot der Mediation.
Als ausgebildete Mediatorinnen stehen Ihnen Anke Colonna und Irina Rebbe zur Seite.

Hier einige Tipps:
– Sachverhalt klären und eingrenzen: Um welches Problem geht es? Zunächst keine wertende oder inhaltliche Stellung nehmen!
– Beteiligte klären: Gegen wen richtet sich die Beschwerde? Wer ist betroffen und mit einzubeziehen?
• Instanzenweg klären: Der Instanzenweg beginnt bei den jeweiligen Betroffenen, Angesprochene verweisen jeweils auf die entsprechende Ebene
• Auswertung: Jede Beschwerde bzw. jeder Konflikt sollte daraufhin überprüft werden, ob es sich um einen Einzelfall oder ein generelles (z.B. organisatorisches) Problem handelt.
So können Wiederholungen und unnötige Konflikte vermieden
werden.

Die (schriftliche) Beschwerde
Verlaufen die Gespräche ins Leere oder führen diese zu keinem Ergebnis, kann eine Beschwerde eingereicht werden.
▪ Beschwerdeführer sind die Eltern oder die volljährige Schülerin bzw. Schüler.
▪ Die Beschwerde muss schriftlich in der Schule abgegeben werden.
▪ Das Beschwerdeschreiben muss den Anlass der Beschwerde nennen und eine Begründung anführen. Bei Widersprüchen (z. B. bei Noten) sind Fristen zu beachten, im Allgemeinen ein Monat nach Bekanntgabe der Entscheidung.
▪ Die Beschwerde wird von der Schulleitung entgegengenommen. Falls diese nicht kurzfristig bearbeitet werden kann, erhält der Beschwerdeführende einen kurzen Zwischenbescheid.
▪ Eine Beschwerde über die Schulleitung geht an den Schulträger SMMP Walburgisschule gGmbH.
▪ Im nächsten Schritt beauftragt die Schulleitung die Lehrkraft, gegen die sich die Beschwerde richtet, mit einer Stellungnahme.
▪ Die Lehrkraft oder das Gremium (z. B. die Versetzungskonferenz) hat dann die Möglichkeit, aufgrund der Angaben in dem Beschwerdeschreiben der Beschwerde abzuhelfen.
▪ In diesem Fall erhalten die Beschwerdeführenden eine entsprechende Nachricht von der Schulleitung.
▪ Geschieht dieses nicht, beauftragt die Schulleitung die betreffende Lehrkraft mit einer ausführlichen schriftlichen Stellungnahme, die mit dem Beschwerdeschreiben und den benötigten schulischen Dokumenten dem Schulträger SMMP Walburgisschule gGmbH vorgelegt wird.
▪ Auch die Schulleitung nimmt schriftlich Stellung. Von dieser Weiterleitung wird der Beschwerdeführende durch die Schulleitung unterrichtet.
▪ Letztlich entscheidet der Schulträger über die Beschwerde.

Verwendete Literatur
https://www.bezreg-muenster.de/de/schule_und_bildung/gesundheit_krisenmanagement_an_ schulen/entlastung_schulalltag/beschwerdemanagement/index.html, zuletzt aufgerufen am 14.02.2022