Ein Schüler gewann – und mit ihm das ganze „Placida“: Mikael Atalay erreichte mit seinem als Puzzleteil gestalteten Plakat den ersten Preis beim „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SORSMC)-Wettbewerb „Der Märkische Kreis ist bunt“.
Der Gewinn war eine Vorführung eines Dokumentarfilms mit dem Titel „Wir sind jetzt hier“ über die Situation von Flüchtlingen in Deutschland. Und so konnten neben Mikael gleich noch vier komplette Schulklassen der Vorführung beiwohnen und ein Gespräch mit dem Protagonisten Hussein Al Ibrahim führen.
Julia Rüther, die beim Kommunalen Integrationszentrum Märkischer Kreis für die Koordination von Schule ohne Rassismus zuständig ist, freute sich riesig darüber, dass gerade Mikael gewann – sein Plakat war ihr Favorit gewesen. Neun Schulen hatten sich am Wettbewerb beteiligt, 58 Puzzleteile, die ein Plakat bilden, waren eingesandt worden – davon allein 23 vom „Placida“. Doch Mikaels Werk sticht ins Auge: ein Frauenkopf in unterschiedlichen Braun- und Weißtönen, eine bunte Halskette gegen Rassismus.
Und so freute sich Julia Rüther, in Menden dem Preisträger Dank, Schokolade und eine Kopie seines Plakats überreichen zu können. Ihr Dank galt dabei auch Fachlehrer Denis Kammermann, der mit seinen Klassen an dem Wettbewerb teilgenommen hatte und sichtlich stolz auf seine talentierten Lernenden war. 120 Schülerinnen und Schüler waren in die Walburgis-Aula gekommen, herzlich begrüßt von Anke Colonna als Didaktische Leiterin der Schule.
Und dann startete der Film, der im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung entstanden war und sieben Geflüchtete bei ihrem Ankommen in Deutschland begleitete. „Wir können alle etwas verändern“, sagte dann Hussein Al Ibrahim, der von seiner Familie als Teenager von Syrien nach Deutschland geschickt worden war. Fast fünf Monate dauerte seine Flucht vor dem syrischen Militär. Er kämpfte sich in Deutschland durch Schulabschlüsse durch und ist heute Verwaltungsfachangestellter in Norddeutschland. Er arbeitet ehrenamtlich, hilft anderen Flüchtlingen, möchte sich in seine neue Heimat einbringen.
Per Zoom wurde Hussein nach Menden zu geschaltet und beantwortete zahlreiche Fragen, die die Schülerinnen Leonie Meyer und Eva Younes ihm präsentierten. Eva war selbst einst aus Syrien geflüchtet.
Ob er denn eine Botschaft für die gebannt lauschenden Schülerinnen und Schüler habe, wurde er zuletzt gefragt. Die Antwort, die kam, überraschte: „Glaube an deine Träume und verwirkliche deine Ziele“, so Hussein Al Ibrahim.
Dementsprechend resümierte die Schülerin Nelly Schäfer: „Ich fand den Film und das Interview sehr interessant, da man dadurch gesehen hat, wie es ist, wenn man aus seinem Heimatland flüchten und alles zurücklassen muss. Es hat mich sehr bewegt, dass die Personen ihre Familien zurücklassen musste“.
Und vielleicht können die „Placida“-Lernenden bald noch mehr Eindrücke aus erster Hand erfahren, denn Hussein Al Ibrahim bot an, gerne einmal persönlich nach Menden zu kommen.
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