Poetry Slam ist mehr als nur Gedichte schreiben. Sich selber ausdrücken, kreativ sein, seinen Gedanken und Gefühlen Sprache verleihen. Möglich macht das der Unterricht am „Placida“, so zum Beispiel im Fach Deutsch bei Lehrerin Mareike Becker-Pagana. Das Thema: „Eines Tages“.
Die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen, insbesondere die beiden Werke von Carina Müller und Sarah Blankenagel, die Sprache und Malerei miteinander zu einem Gesamtkunstwerk verbinden.
Dabei richtete Sarah ihren Blick in die Zukunft: „Eines Tages werden wir uns selbst zerstören, nicht wahr!“ Das Recht des Stärkeren, das Gesetz der Natur, der Mensch als dem Untergang geweihte Spezies. Doch: „Eines Tages werden wir einen Ausweg finden, nicht wahr?“ Schließlich können Menschen böse Taten bereuen, zu einer besseren Person werden. „Eines Tages wird Frieden herrschen, nicht wahr?“.
Sarah visualisierte das Ganze mit Wasserfarbe, Buntstuften, Gouache und Fineliner auf Aquarellpapier. Die Friedenstaube ist dabei ebenso wie die weiß unterlegte Schrift ein helles, Hoffnung gebendes Element.
Carina deutete das Thema hingegen ganz anders: „Eines Tages wird unsere Liebe erblühen“ beginnt ihr Gedicht, das die Reise einer Liebe von Herzklopfen über den ersten Kuss hin zur Trennung und der Erinnerung selbst im Alter aufzeigt.
Zum Ausdruck ihrer Worte bemalte sie eine Leinwand. In einem mehrwöchigen Prozess fanden Öl-, Wasser-, Tapeten- und Fingerfarbe ebenso ihren Weg darauf wie Fineliner. Eine Collage aus Stillleben und weiteren Motiven entstand.
Werden sie weiterhin Gedichte schreiben? Beide Schülerinnen sind eher unentschlossen. „Wohl eher nicht. Aber ich werde weiter malen“, sagt Carina, die die Kunst tatsächlich auch als Entspannungsmittel in stressigen Klausurzeiten nutzt.
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