Placida-Viel-Berufskolleg

Menschen achten, stärken und qualifizieren

Organspende: Infos aus allererster Hand

Ein Organspende-Ausweis kann Leben retten. Foto: SMMP/Sydow
Ein Organspende-Ausweis kann Leben retten. Foto: SMMP/Sydow

Ein Projekttag zum Thema Organspende: Die Fachabiturienten der Profilklasse „Gesundheit“ (FHR 12a) lernten jetzt viel über ein schwieriges Thema.

Anlass des Projekttages war eine bundesweite Repräsentativbefragung 2016 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Wissen, zur Einstellung und zum Verhalten der deutschen Bevölkerung zur Organ- und Gewebespende. Von 4002 befragten Personen zwischen 14 und 75 Jahren äußerten sich 81 Prozent positiv zur Organspende, trotzdem besitzen nur 27 Prozent der Befragten einen Organspende-Ausweis. Der meist genannte Grund dafür war eine mangelnde Information.

In der Stadtbücherei informierte sich die FHR 12a. Foto: SMMP/Sydow
In der Stadtbücherei informierte sich die FHR 12a. Foto: SMMP/Sydow

In Deutschland warteten 2015 fast 10 000 Menschen auf ein Organ, aber nur 3082 Transplantationen konnten durchgeführt werden. Viele Menschen versterben, während sie auf ein lebensnotwendiges gesundes Organ warten.

Vor diesem Hintergrund trafen sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse FHR 12a für einen Tag in der Stadtbücherei Menden, einer Kooperationspartnerin des „Placida“. Dabei ging es nicht darum die Schülerzu einem Organspende-Ausweis überzeugen zu wollen, sondern dass sie sich informiert und begründet gegen oder für eine Organspende entscheiden können.

Zunächst setzten sie sich mit der Fragestellung auseinander, warum so viele Menschen eine positive Einstellung zur Organspende haben, aber nur so wenige einen Organspende-Ausweis besitzen. Dazu führten sie eine Befragung in der Stadt durch. Im weiteren Verlauf des Vormittages wurde der Prozess der Organspende von der Feststellung des Hirntodes als gesetzlich vorgegebene Bedingung der Organentnahme bis hin zur Organtransplantation durchleuchtet. Mit Hilfe eines Rollenspieles versetzten sie sich in Lage von Eltern, die vor der Frage stehen, ob sie die Organe ihrer Tochter nach deren Tod freigeben sollen oder nicht.

Die Mendenerin Anke Zonka berichtete von ihren persönlichen Erfahrungen. Foto: SMMP/Sydow
Die Mendenerin Anke Zonka berichtete von ihren persönlichen Erfahrungen. Foto: SMMP/Sydow

Am Nachmittag kam dann die Mendenerin Anke Zonka dazu. Sie hatte ihrem Mann im letzten Oktober eine Niere gespendet und berichtete über die Erkrankung ihres Mannes, die Notwendigkeit für eine neue Niere und den langen Weg mit allen Testungen, ob sie als Spenderin überhaupt in Frage käme.

Insgesamt konnten an diesem Tag viele Ängste und eventuelle Vorbehalte aus dem Weg geräumt werden. Auch die Schüler, die schon einen Organspende-Ausweis hatten, profitierten von diesem Tag und können ihre Entscheidung nun argumentativ noch besser begründen.