Prag, Berlin? Nein, Hilchenbach im Siegerland war das Ziel der Studienfahrt der Fachabi-Oberstufen.
Was auf dem ersten Blick vielleicht kein angesagtes Ziel ist, erwies sich aber durchaus als „coole“ Studienfahrt. Der Clou: Die Schülerinnen und Schüler konnten Zertifikate im Bereich Erlebnispädagogik für zukünftige Bewerbungen erlangen.
„Sozialkompetenztraining zur Vertrauensförderung und der Optimierung in Selbst- und Fremdwahrnehmung stärken die Klassengemeinschaft nachhaltig“, heißt es im Prospekt von TeamExperte, die seit einigen Jahren die Jugendherberge in Hilchenbach führen. Damit dies erreicht werden kann, bieten die Experten von IFBE-Klassenfahrten vor Ort (so genannte „Teamer“, die die Jugendlichen betreuen) nicht nur vier Module der Ausbildung zum Erlebnispädagogen, sondern auch Erlebnisse im Niedrigseilgarten und im Hochseilgarten an. Die „Placida“-Schüler wählten die für sie passenden Module aus.
Kaltes Regenwetter bot nicht die beste Kulisse für den Empfang in der Jugendherberge, doch die 77 Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrerinnen ließen sich davon nicht entmutigen.
Am ersten Tag ging es direkt los mit unterschiedlichen Kennenlernspielen.
Petrus hatte dann ein Einsehen und so konnten die unterschiedlichen Gruppen am nächsten Tag mit ihren Programmen starten. Die Gruppe „TeamJOKER“ wurde mit einem Lunchpaket versorgt und wanderte zur nahegelegenen Talsperre mit anschließendem „City Bound“, einer Stadtrallye, mit dem Ziel die eigene Komfortzone zu verlassen und sich selbst in der Lernzone oder sogar Panikzone zu erleben. Die Gruppe „Kletterspaß“ erwarb Grundkenntnisse in Sicherungstechniken im Hochseilgarten und die Gruppe „Erlebnispädagogik“ bereiteten kleine Klettertechniken in Theorie und Praxis vor. Im gemütlich warmen Zelt hatten die Schüler am Abend viel Spaß beim Erlernen der verschiedenen Knotentechniken.
Der dritte Tag führte dann alle Gruppen in den Klettergarten. Unter professioneller Anleitung sicherten sich die Schüler gegenseitig, wagten sich bis auf neun Meter hoch hinaus – quasi bis in die Baumwipfel. Aber es ging auch etwas tiefer: Im Niedrigseilgarten balancierten sie auf Slaglines. Mittags hatten alle dann Teilnehmer des Moduls II die Sicherungsprüfung und Lehrproben und damit die Ausbildung zum „KLEVER Kletterbetreuer“ erfolgreich abgeschlossen. Im Anschluss gab es für die Gruppe „TeamJOKER“ Interaktions- und Kooperationsspiele zur Stärkung der Teamfähigkeit durch. Der Tag endete mit einer Nachtwanderung für alle Gruppen.
Der letzte Tag in Hilchenbach begann mit dem Erklettern von wackeligen Kletterleitern – dies konnte nur gemeinsam als Team bewältigt werden. Auch die Lehrerinnen Chantal Köhler und Ulrike Sydow trauten sich, neun Meter hoch zu klettern – gut gesichert von Schülern. Parallel wurde im Niedrigseilgarten ein sehr kreative Parcours – aus Slaglines, Seilen, Reifen und allem was sonst so gefunden wurde – gebaut, der anschließend durchlaufen wurde.
Doch nicht nur Lernen stand auf dem Programm, die große Abschlussparty wurde von mehreren Teams geplant. Es wurde eine schöne Feier: ein Lagerfeuer mit Stockbrot, alkoholfreie Cocktails, Snacks und Musik.
Glücklich, aber auch sehr erschöpft (auch abends und nachts kam der Spaß nicht zu kurz) reisten alle dann ab.
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