Schülerinnen und Schüler an Bücher und an das Lesen heranführen – das ist das Ziel eines Kooperationsvertrages zwischen der Dorte-Hilleke-Bücherei Menden und dem Placida-Viel-Berufskolleg, der am Mittwoch unterzeichnet wurde.
„Sie sind Vorreiter in Menden“, sagte Büchereileiterin Veronika Czerwinski zu Kerstin Kocura, stellvertretende Schulleiterin am „Placida“. Der Grund: Die Bücherei hat schon Kooperationen mit Schulen, aber noch nicht mit einem Berufskolleg. Das „Placida“ ist quasi ein „Premiumpartner“, wie Veronika Czerwinski lächelnd erklärte. Bei der Kooperation steht den beiden Einrichtungen die landesweit organisierte Initiative „Bildungspartner NRW“ zur Seite. Die Schulen erhalten somit vielfältige Potentiale für das schulische Lernen.
Das sieht auch Kerstin Kocura so: „Durch die Kooperation haben wir die Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler verstärkt an Bücher heranzuführen. Technische Mittel wie Tablets oder Laptops sind sicherlich wichtig, der Umgang mit Büchern ist aber nach wie vor nicht zu vernachlässigen.“ Dem konnte Veronika Czerwinski nur zustimmen: „Bücher bieten konkretere, intensivere und vertiefendere Informationen, die man durchaus als Ergänzung zu Google, Wikipedia und Co. sehen kann.“ Eine Stärkung der Medienkompetenz ist ein wichtiges Ziel des Berufskollegs. Und: Gute Lese- und Schreibfähigkeiten sind wichtig für das spätere Berufsleben. Die Idee zur Umsetzung der Kooperation hatten die „Placida“-Lehrerinnen Claudia Schunck und Claudia Schumacher.
Konkret bedeutet die Zusammenarbeit, dass das Team der Bücherei um Veronika Czerwinski und Martina Lipka (Kinder- und Jugendbücherei sowie Familie & Co.) die Schülerinnen und Schüler bei Facharbeiten berät, erklärt, wie die Onleihe (Ausleihe von E-Books) funktioniert oder Recherche-Tipps bei der Fernleihe (von Fachliteratur aus Universitätsbibliotheken) gibt. In den Unterstufen werden Bücherei-Führungen im Rahmen des Faches Deutsch angeboten und das Bücherei-Team stellt Medienboxen für den Unterricht zusammen. Eine weitere Möglichkeit: Die Schülerinnen und Schüler können Vorlesestunden in der Bücherei (die so genannten Lesemäusestunden) mitgestalten – zum Beispiel für die angehenden Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger ein praxisnahes Angebot. Einige dieser Stunden werden zweisprachig durchgeführt, was für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund reizvoll wäre.
Eine Neuerung der Stadtbücherei wird sicherlich auch auf Zuspruch treffen: Im November wird die Schülerbibliothek im zweiten Obergeschoss eröffnet, in der alle schulrelevante Literatur zentral zur Verfügung gestellt wird – und der „allerschönste Leseplatz im ganzen Haus“, ein rotes Sofa. Sozusagen ein Premiumplatz für den Premiumpartner Schule.
Bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages in der Bücherei waren auch einige Schülerinnen und Schüler anwesend. Alina Fröhlich, Sahra Krug und Viviane Loer (FHR-O4) sowie Eric Stolz (FHR-O2) erfuhren, dass neben Büchern und E-Books auch Filme, Hörbücher und Zeitschriften für einen geringen Jahresbeitrag für sie bereitstehen.
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