Seit vier Jahren besteht die Partnerschaft des „Placida“ mit dem Kinderdorf „Aldea de Niños Cristo Rey“ in Bolivien. Am Dienstag erhielten Schüler Informationen aus erster Hand.
Petra Sadura, die Leiterin des Kinderdorfes, und ihre 17-jährige Tochter Lea waren zu Gast.
Das Kinderdorf ist in den Köpfen der „Placida“-Schülerinnen und -Schüler präsent. Nicht nur, dass sie zu ihrer Einschulung Armbänder, die die Kinder gebastelt haben, erhalten. Im Haus hängen Fotos aus Bolivien und jedes Jahr finden mit den Altpapier-Sammelungen und dem Sponsorenlauf Aktionen zugunsten der Einrichtung des Ordens der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) statt.
„Unser Berufskolleg hat immer schon die SMMP-Missionen unterstützt. Aber das war uns irgendwann nicht mehr konkret genug, wir wollten gezielt ein Projekt unterstützen und entschieden uns für das Kinderdorf“, erzählte die stellvertretende PVBK-Schulleiterin Kerstin Kocura, die vor vier Jahren nach Bolivien reiste und sich alles vor Ort ansah.
Petra und Lea Sadura wurden am Dienstag vom stellvertretenden Schülersprecher Eric Stolz im Berufskolleg begrüßt, als Zuhörer hatten sich mehrere KLassen eingefunden. Petra Sadura hatte viele Fotos mitgebracht und vermittelte gemeinsam mit ihrer Tochter einen Eindruck von der Stadt Cochabamba, an dessen Stadtrand auf 2750 Metern Höhe das Kinderdorf liegt. Zurzeit sind 153 Kinder in der Aldea beheimatet. Sie sind allesamt Kinder von Gefängnisinsassen, die während der Zeit, in der ihre Eltern ihre Haftstrafen verbüßen, in der Aldea wohnen und unterrichtet werden.
So schön das Land und so nett die Menschen sind – vor allem der Kampf um Wasser in der Region („Unsere Schule mit 250 Kindern ist oft stundenlang ohne Wasser.“) und Diebstähle erschweren die Arbeit von Petra Sadura und ihren Mitarbeitern. Da kommt die Unterstützung aus Deutschland sehr gelegen, sowohl die finanzielle als auch die von jungen Leuten, die auf Vermittlung von SMMP ein Jahr als Missionare auf Zeit in Bolivien verbringen.
Aktuell arbeitet die Aldea mit einer Pfadfinderorganisation zusammen, vor allem um das Gemeinschaftsgefühl der Kinder zu stärken. Dafür werden dringend Zelte, Schlafsäcke und eine transportable Küche gebraucht. Dafür Geld zu sammeln, war ein erklärtes Ziel des Sponsorenlaufes des „Placida“ am Montag.
Die Schülerinnen und Schüler stellten noch viele Fragen, besonders interessierte sie die Erfahrungen der 17-jährigen Lea, die seit sieben Jahren in Bolivien lebt.
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