Wie ist es eigentlich in einem Labor zu arbeiten? Das konnten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 11 der Berufsfachschule mit dem Profil Gesundheit bei einem mikrobiologischen Praktikum am Berufskolleg in Olsberg erfahren. Da an diesem Berufskolleg technische Assistenten für Biologie und Chemie ausgebildet werden, bietet die dortige Laborausstattung alles, was das Biologenherz höherschlagen lässt.
In dem eintägigen Praktikum ging es zum einen darum die Empfindlichkeit eines Bakterienstammes auf verschieden Antibiotika zu testen (qualitative Bestimmung) und zum anderen darum in einer unbekannten Probe (Milch) die Menge eines vorhandenen Antibiotikums zu bestimmen (quantitative Bestimmung).
„Ich fand das mikrobiologische Praktikum war eine super Erfahrung, vor allem für Leute, die sich für das Labor interessieren. Dafür, dass wir das erste Mal im Labor gearbeitet haben, durften wir viel selber machen und es hat auch Spaß gemacht. Durch das Praktikum kann ich mich jetzt auch besser im Labor-Unterricht mit einbringen“, bewertete Schülerin Patrizia Sprung anschließend die Aktion.
Beide diagnostische Untersuchungen haben eine große Relevanz in Berufen des Gesundheitssystems. In den Krankenhäusern gibt es immer mehr multiresistente Keime, so dass bei einer vorliegenden bakteriellen Infektion geprüft werden muss, gegen welches Antibiotikum der Keim noch empfindlich ist, um eine optimale Therapie zu gewährleisten. Die Zunahme der Resistenzen liegt nicht nur in der übermäßigen Verordnung von Antibiotika bei Infektionen, sondern auch an der Verwendung von Antibiotika bei der Massentierhaltung. Um diese zu drosseln, werden immer wieder „Lebensmittel“ auf Rückstände überprüft, so auch die Milch.
Unter der fachkundigen Anleitung stellten die Schülerinnen und Schüler Nährmedien her, autoklavierten diese und beimpften sie mit einer Sporensuspension von Bacillus subtilis, um sie dann in Petrischalen zu gießen. Dann wurden für die quantitative die beimpften Nährmedien in mit Antibiotika getränkte Filterblättchen gelegt
Nun hieß es eine Woche warten, in der die Platten im Brutschrank blieben, so dass die Bakterien optimale Bedingungen zum Wachstum hatten. Dann konnten die Schülerinnen und Schüler einen herrlichen Bakterienrasen auf den Platten erkennen. Nur im „Dunstkreis“ des Antibiotikums fand kein Wachstum statt.
„Die Vorbereitung der Versuche, der Ablauf und die Auswertung waren eine echte Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler, aber die Anstrengung hat sich gelohnt, denn es kamen super Ergebnisse heraus! „ so Ulrike Sydow, Fachbereichskoordinatorin für Gesundheit am „Placida“.
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