Aufregung herrscht am „Placida“: Die Profilklasse „Gesundheit“ der Höheren Berufsfachschule hat Prüfung.
Aber nicht in Mathe, Deutsch oder Englisch: Die angehenden Fachabiturienten legen die Prüfung zum Pflegehelfer ab.
Und so gehen Michel Hering und Vincent Fähndrich nervös im Flur auf und ab, wiederholen das Wichtigste aus dem Fach Gesundheitswissenschaften/Pflege. Vincent möchte später Intensivpfleger werden. „Die Zusatzqualifikation ‚Pflegehelfer‘ ist dafür eine gute Vorbereitung“, sagt er.
Dazu müssen sie die Grundpflege, die richtige Lagerung von Patienten und auch die Pflege-Dokumentation beherrschen. Übrigens lernen dies nicht nur die Fachabiturienten, auch im neuen Bildungsgang „Gesundheit“ des Beruflichen Gymnasiums ist der Pflegehelfer eine Zusatzqualifikation – optimal für ein späteres Medizinstudium.
Michels Berufswunsch ist Notfallassistent. „Den Transfer eines Patienten in den Rollstuhl oder ähnliche Dinge kann ich da auch gebrauchen. Zudem lernt man die Abläufe in einem Krankenhaus durch das Praktikum kennen.“ Vier Wochen dauerte das Praktikum in Pflege-Einrichtungen, das die Klasse absolviert hat.
Alice Obas, Sophie von der Linde und Malin Busche sind fertig mit der Prüfung und tauschen sich aus. Die Prüfung bestand aus einem praktischen und einem theoretischen Teil. Im praktischen Teil musste Sophie Malin aus dem Bett in einen Toilettenstuhl transferieren, Alice eine Oberkörperwaschung an einer Puppe vornehmen und Malin Sophie vom Bett in einen Rollstuhl helfen. Alice hatte die deutlich schwerere Prüfung erwischt, aber nach zwei Jahren Pflegeunterricht bei Fachlehrer Thomas Petry war das kein Problem. Sie möchte später in der Verwaltung eines Pflegeheims arbeiten. „Da ist es gut zu wissen, was die Kollegen in der Pflege machen und worum es da geht.“
Nach einem anstrengenden Prüfungstag herrscht Erleichterung und Jubel. Die Schülerinnen und Schüler erhalten bald, mit ihren Abschlusszeugnissen, ihre Pflegehelfer-Zertifikate. Vorher müssen sie aber noch weiter lernen: In der nächsten Woche starten die Fachabi-Prüfungen, dann in Fächern wie Mathe, Deutsch oder Englisch.
