Die Entstehung von Honig ist fasznierend und erfordert von den kleinen Insekten eine Menge Arbeit: Für ein 500-Gramm-Glas Honig sind 40 000 Transportflüge notwendig, bei denen etwa drei Millionen Blüten angeflogen werden müssen. Honig ist somit ein recht knappes Lebensmittel, welches auch von der Industrie genutzt wird – künstlich hergestellt.
Im Alfred-Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum vollzogen jetzt Schülerinnen und Schüler der Sportprofilklasse 11c des Beruflichen Gymnasiums unter anderem die Herstellung von Honig im Labor nach, vertieften gleichzeitig ihre in der Schule zum Thema Enzymatik gewonnenen Kenntnisse und sammelten Erfahrungen in „echter“ Laborarbeit.
Baumwollkittel, Schutzbrille und zurückgebundene Haare waren Pflicht, als die Schüler mit Hilfe der sog. Fehlingschen Lösung selbst gewonnene Proben aus mit dem Enzym Invertase versetzter Backhefe einfärbten und anhand der Färbung erkennen konnten, in welchem der Reagenzgläser das Enzym, das bei der natürlichen Herstellung von Honig von großer Bedeutung ist, da es Mehrfachzucker in Einfach- und Zweifachzucker spaltet, ganze Arbeit geleistet hatte. Das Ziel, das manchmal sehr abstrakte Thema Enzymatik greifbar und besser verstehbar zu machen, wurde erreicht.
Doch auch typische Rückschläge, die einen Wissenschaftler im Labor erwarten, wurden erlebt. „Wir haben kein Ergebnis“ oder „Das Ergebnis ist nicht so, wie es sein soll“ waren Aussagen, die ab und an im Labor zu hören waren, wenn Proben nicht die gewünschten Ergebnisse lieferten. Doch die Schüler lernten schnell, dass „falsche“ oder „keine“ Ergebnisse durchaus auch Ergebnisse sind, mit denen man umgehen kann und muss.
Nach einem leckeren Mittagessen in der Unimensa synthetisierten die Schüler eigens Honig im Labor und vollzogen so im Kleinen die industrielle Honigherstellung nach. Ob der Honig geschmeckt hat? Das weiß keiner – im Labor darf aus Sicherheitsgründen nicht gegessen werden, auch nicht der selbst hergestellte Honig. Sicher ist nur, dass der Honig wie Honig gerochen hat.
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