
„Bitte denkt daran: Ganz egal, welche Religion und welche Hautfarbe – es sind Menschen.“ Diese Worte der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer zeigen, was wichtig ist. Und das „Placida“ als „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ will genau dieser Bitte nachkommen – beispielsweise mit dem Tag gegen Rassismus morgen.
Im Februar konnten vier Schülerinnen und zwei Lehrkräfte Margot Friedländer gemeinsam mit anderen Vertretern Mendener Schulen im Rahmen von „Augen auf!“ in Berlin besuchen. Die äußerst warmherzige 103-Jährige beeindruckte durch ihre Lebensgeschichte, ihren unbeirrbaren Kampf und ihre Nahbarkeit – sie war und ist eine Heldin zum Anfassen.

1921 in Berlin geboren, verlor Margit Friedländer ihre Eltern und ihren Bruder im Holocaust, lebte monatelang versteckt und wurde schließlich doch noch gefasst und in ein Konzentrationslager gebracht, wo sie unmenschliche Grausamkeiten erlebte. Jahrzehntelang lebte sie in den USA, kam mit 88 Jahren zurück nach Deutschland. Seitdem besucht sie Schulen oder empfängt Besucher und erzählt, klärt auf. „Seid Menschen, bleibt Menschen“, sagt sie. Das Bundesverdienstkreuz erster Klasse ist nur eine von vielen Auszeichnungen, die sie erhielt.
Die Delegation aus Menden erlebte sie hautnah – tatsächlich zum Anfassen. Sie berührte mit ihrem Lebenswerk – und mit ihren Händen, umfasste Gesichter, nahm in den Arm, lehnte ihren Kopf bei den zahlreichen Fotos an für sie eigentlich fremde Menschen. „Sie liebt Menschen, obwohl ihr so viel Schlimmes widerfahren ist“, sagt Schülerin Manja Omazic,
Friedländer, die „genau weiß, was gerade los ist“, rief die Jugendlichen dazu auf, „Zweitzeugen“ zu sein, weil es die Zeitzeugen bald nicht mehr geben wird. „Was ich tue, ist für euch. Ich möchte nicht, dass einer, ein Mensch, erlebt, was wir erlebt haben.“ „Sie vertraut uns. Der ganze Hass ist total unnötig. Da muss man gegenhalten“, so Manja Omazic.
Dazu passend gibt es morgen einige Aktionen für die ganze Schulgemeinschaft.


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