Große Ereignisse werfen bekanntlich lange Schatten voraus. Und so laufen die Vorbereitungen für die diesjährigen Gedenkveranstaltung „Augen auf“ am 9. November schon lange.
Denn dieses Jahr wird sie mit allen weiterführenden Schulen der Stadt Menden vorbereitet und durchgeführt.
Eine dieser Vorbereitungen fand am Samstag auf der Platten Heide statt, genauer gesagt: im Tonstudio der DNA Studios von Tristan Maiwurm. Dorthin kamen den ganzen Tag über neun Schülerinnen und Schüler verschiedener Mendener Schulen, um das Lied „Augen auf“ von Sarah Conner einzusingen. Diese Aufnahmen werden nun professionell bearbeitet, übereinander gelegt, auseinander genommen und so weiter, sodass eine tolle Tonspur für ein Video entsteht.
Einer der Sänger war Michael Hamidi, der am Placida-Viel-Berufskolleg sein Fachabitur im Profil Sport machen möchte. Als er eintraf, sang bereits „Placida“-Kollege Sebastian Justin. Mit großen Augen beobachtete Michael den Ablauf im Tonstudio. Kopfhörer auf, auf Regieanweisungen („So, wir machen ein Take.“; „Die Timing ist ein bisschen strange.“ „Die Bridge war klasse!“) achten, immer wieder das ganze Lied oder einzelne Passagen singen. „Ich freue mich, bin so aufgeregt“, sagt der 18-Jährige, der vor drei Jahren aus dem Iran nach Deutschland kam. „Ich will das jetzt machen!“ Von „Placida“-Schulsozialarbeiterin Irina Rebbe (neben Uschi Schulte-Pieper von der Jugendbildungsstätte Kluse und Thomas Zimmermann von der Stadtjugendpflege eine der Organisatorinnen der Veranstaltung) gab es noch Getränke, Süßkram und Obst als Nervennahrung. Und dann schritt Michael ans Mikro.
Dort sang er geradezu innbrünstig, mit viel Gefühl, lebte Musik und Text. In dem Lied geht es um Rassismus und Gewalt. Und dagegen anzukämpfen ist für Michael ein Ziel des 9. November: „Das ist ein Tag für die Menschheit, an dem alle Menschen gleich sind.“
Und so sangen bis zum frühen Abend neun junge Schülerinnen und Schüler ihren Part ein. Im Regieraum erlebten Tristan Maiwurm und Irina Rebbe immer wieder Gänsehaut-Momente: „Wir sind so unglaublich beeindruckt von den Jugendlichen. Sie hatten jeweils nur eine Dreiviertelstunde Zeit und in dieser kurzen Zeit ein so hohes Maß an Leistung und Qualität, trotz wirklich hoher Nervosität, abzuliefern ist wirklich sensationell!“
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