Strahlende Gesichter im Büro von Gaby Petry, Schulleiterin des Placida-Viel-Berufskollegs: Das Unterschreiben eines Kooperationsvertrages mit dem heimischen Sportverein SV Menden ist eine absolute Win-Win-Situation.
„Beide Seiten können davon profitieren. Die Schülerinnen und Schüler machen Erfahrungen im realen Leben, im Verein. Wir bekommen Unterstützung durch qualifizierte Übungsleiter“, erklärte Frank Boberg, 1. Vorsitzender des SV Menden, der mit den Abteilungsleitern Klaus Gerling (Volleyball) und Dirk Hatting (Turnen) ins „Placida“ gekommen war.
Seit 2013 ermöglicht das Berufskolleg Schülern der Höheren Berufsfachschule (FHR) und des Beruflichen Gymnasiums (AHR) in Sport-Profilklassen im Unterricht den Übungsleiter-C-Schein zu machen. Schließlich ist das nicht nur eine besondere Qualifikation im Breitensport, sondern kann sich auch positiv auf das berufliche und private Leben auswirken. Der SV Menden wiederum ist stetig auf der Suche nach Übungsleitern, sodass schnell die Idee kam, bei der Ausbildung zusammenzuarbeiten.
Wie Martha Gaczynski, am „Placida“ Fachbereichskoordinatorin Sport, erklärt, dass die Schüler hoch motiviert mitmachem. „Sie haben Lust und Freude dies mit anderen Menschen zu teilen. Man kann schließlich nur ein Feuer entfachen, wenn man selber brennt.“ „Es ist toll zu sehen, wie selbstständig und engagiert sie dabei sind. Und das wirkt sich auch positiv auf die anderen Fächer aus“, so Gaby Petry.
Der Verein hofft, dadurch auf längere Sicht gesehen mehr Übungsleiter zu haben und mehr Gruppen anbieten zu können. Das Sahnehäubchen, da waren sich alle Anwesenden einig, wäre es, die Schüler auch für eine längerfristige Verbandsarbeit in den Vereinen zu motivieren.
Konkret werden nun die ersten AHR-Schüler in Sechsergruppen Trainingsstunden des SV-Menden besuchen – von Kinder- bis Seniorengruppen. Einige werden aktiv mithelfen, andere beobachten. Später können sie auch eigene Stunden halten. So bekommen sie auch Hilfe bei den Lehrproben, die sie im Rahmen der Übungsleiter-C-Ausbildung absolvieren müssen. Diese werden auch mit den Fachlehrern des Faches Didaktik/Methodik zusammen geplant.
Dass die Trainingszeiten oft außerhalb der Schulzeiten liegen, stellt kein Problem dar. „Dies kann terminlich flexibel organisiert werden. Die Schüler werden keine Mehrbelastung haben“, versprechen Gaby Petry und Martha Gaczynski. „Wir verlagern diese Sportstunden in den Verein, sodass Lehrer und Trainer gemeinsam ausbilden. Schließlich können wir nur für die Praxis ausbilden, wenn wir auch Praxis machen.“
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