Die Klasse SH-O besuchte kürzlich mit zwei Lehrerinnen die Bodelwingschen Stiftung Bethel in Bielefeld.
Die Exkursion ist Bestandteil des Ausbildungskonzeptes Lernfeld 3 „Menschen mit Behinderungen bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützen“ und findet in jedem Jahr vor dem 6-wöchigen Praktikum statt, welches die Auszubildenden in diversen Einrichtungen der Behindertenhilfe absolvieren.
Lehrerin Schwester Brigitte Schmelter berichtet:
Wir wurden sehr herzlich willkommen geheißen und erhielten erste Informationen über die Einrichtung: Wofür steht „Bethel“ heute? Gemeinschaft verwirklichen, qualifiziert helfen, Orientierung geben, Lebensräume gestalten, christliche Werte im Arbeitsalltag leben und erlebbar machen, sind nur einige Aspekt des Konzeptes.
Anschließend brachen wir, bei klirrender Kälte, zu einer Exkursion durch die Ortschaft auf. Wir sahen wunderschöne alte Häuser und waren fasziniert über die biblischen Namen der Straßen und Gebäude (wie „Sarepta“, „Nazareth“, „Bethlehem“, „Mamre-Patmos“, „Lydda“, „Zion“) durch die uns ihr Zweck verraten wurde: Krankenhaus (Epilepsiezentrum, psychiatrische Krankenhausbehandlung), Hospiz, Altenhilfeeinrichtungen, Schulen, Betriebe, Kirche, Museum, Künstlerhaus, Brockensammlung um nur einige zu nennen.
Nach der Mittagspause wurden wir auf die Gespräche mit Experten (Mehrfachbehinderung, Autismus, Sinnesbehinderung) vorberietet. In drei Räumen trafen wir uns zum gemeinsamen Austausch. Es waren beeindruckende, intensive Begegnungen, wie in der anschließenden Reflexion mitgeteilt wurde.
Wie Integration gelingen kann, erfuhren wir in der „Neuen Schmiede“, einer Gaststätte für Menschen mit und ohne Behinderung, in der wir uns zum Abendimbiss trafen.
Der nächste Tag hatte zwei Schwerpunkte: Einrichtungsbesuche und Informationen über Epilepsie.
Im Gespräch vor Ort erfuhren wir, wie die Plätze im Wohnheim für ältere Menschen mit Behinderung finanziert werden, welche Qualifikation die Mitarbeiter haben, die Tagesstruktur und wie die Menschen Unterstützung und Orientierung erfahren. Beim anschließenden Rundgang in der Wohnetage ergaben sich noch spontane Begegnungen mit Betroffenen und Mitarbeitern.
Nach der Mittagspause erfuhren wir Wissenswertes über die Entstehung und Behandlung der Epilepsie, richtiges Verhalten und Erste Hilfe (durch Vortrag, persönliche Fragen / vorhandenes Wissen der TN und ein Video).
Jeder Teilnehmer fuhr reich beschenkt wieder nach Hause. Alle waren sich einig: „Die zwei Tage waren viel zu kurz.“, „Ich freue mich schon auf mein Praktikum.“, „Die beiden Tage haben sich gelohnt.“.
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