Zwei Besuchstage der KiSH-O in Bethel standen ganz im Zeichen „Gemeinschaft verwirklichen“.
Die Schülerinnen und Schüler der Kombiklasse „Staatlich geprüfte KinderpflegerInnen“ und „Staatlich geprüfte SozialassistentIn“ machten sich nach dem Motto der Bielefelder Stiftungen Anfang Dezember auf den Weg, um die Arbeit der Stiftungen kennenzulernen und das Motto zu leben.
Das Seminar und die Tage in Bethel sind in der Sozialassistentenausbildung schon lange Bestandteil des Ausbildungskonzeptes. Es findet traditionell in der Vorbereitung zum Lernfeld 3 „Menschen mit Behinderungen bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützen“ vor dem 6-wöchigen Praktikum statt, welches die Auszubildenden in diversen Einrichtungen der Behindertenhilfe/Eingliederungshilfe absolvieren. Die Oberstufenklasse des Ausbildungsgangs der Kinderpflege begleitete erstmalig in diesem Jahr die Sozialassistenten. „Wir sind schon echt gespannt, was uns wohl erwartet. Ich freue mich auf diese Eindrücke“, sagte Stephan Senga.
Nach dem Seminar durften die Schülerinnen und Schüler und die begleitenden Lehrkäfte im Haus „Horeb“ ihre Zimmer beziehen. Schnell erhielten sie erste Informationen über die Einrichtung, nach der Fragestellung „Wofür steht „Bethel“ heute?“ Gemeinschaft verwirklichen, qualifiziert helfen, Orientierung geben, Orte zum Leben gestalten, christliche Werte im Arbeitsalltag leben und erlebbar machen, sind nur einige Aspekte der Betheler Grundgedanken und Philosophie.
Anhand eines interaktiven Quizes erhielt die Gruppe weitere Informationen über die Geschichte „Bethels“ und das Krankheitsbild der „Epilepsie“.
Anschließend brachen sie zu einer Exkursion durch die Ortschaft auf. Sie sahen wunderschöne alte Häuser und waren fasziniert über die biblischen Namen der Straßen und Gebäude (wie z. B. „Sarepta“, „Nazareth“, „Bethlehem“, „Mamre-Patmos“, „Lydda“, „Zion“) durch die uns ihr Zweck verraten wurde: Krankenhaus (Epilepsiezentrum, psychiatrische Krankenhausbehandlung), Hospiz, Altenhilfeeinrichtungen, Schulen, Betriebe, Kirche, Museum, Künstlerhaus, Brockensammlung, um nur einige zu nennen.
Nach der Mittagspause lernten sie Wissenswertes über die Entstehung und Behandlung der Epilepsie und durch Gespräche mit zwei Bewohnern in Bethel, wie man mit Epilepsie leben kann. Wie Inklusion gelingt erfuhren sie „live“ in der „Neuen Schmiede“, einer Gaststätte für Menschen mit und ohne Behinderung, in der sich alle Abendimbiss trafen.
Der nächste Tag hatte den Schwerpunkt von Einrichtungsbesuchen. Für die Sozialassistenten stand „Haus Emmaus“ – eine Wohneinrichtung für ältere Menschen mit Behinderung – mit seinen vielfältigen Angeboten und Tagesstrukturierenden Maßnahmen auf dem Programm, für die angehenden Kinderpfleger und Kinderpflegerinnen ein Besuch in der Fachklinik für epilepsiekranke Kinder. Die Besuche fanden in den Fachkliniken für Kinder mit schweren und schwerstmehrfachen Behinderungen „Haus Noah“ und die „Brücke“ statt. „Auf jeden Fall kann ich mir vorstellen in einer solchen Einrichtung zu arbeiten!“ wurde die Frage danach beantwortet. „Jetzt weiß ich endlich, dass ich definitiv weiterlernen möchte; ich werde Heilerziehungspfleger“, sagte Dustin Velte.
In der Abschlussreflektion der Tage in Bethel sagte Denise Wiesner: „ Ich werde viele Eindrücke mit nach Hause nehmen. Mit Sicherheit werde ich auch noch einige Zeit brauchen um alles zu verarbeiten. Für mich steht fest: Ich komme wieder!“ „Wir freuen uns auf unsere Zeit im Praktikum!“
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