Placida-Viel-Berufskolleg

Menschen achten, stärken und qualifizieren

Wir sind eine „Schule ohne Rassismus“

Schülersprecherin Ayleen Schneider und Landrat Thomas Gemke enthüllten das Schild. Foto: SMMP/Hofbauer

„Wir wollen die Bedeutung dieses Titels im Herzen bewahren“, erklärte Schülersprecherin Ayleen Schneider am Donnerstag in ihrer Rede (Rede Ayleen Schneider). Endlich konnte die Schule die Auszeichnung für die Selbstverpflichtung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ entgegennehmen. Mit dabei: der neue Schulpate Landrat Thomas Gemke, den Schulleiterin Gaby Petry herzlich begrüßte.

Monatelang hatten die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrer sich darauf vorbereitet. Mehr als 70 Prozent verpflichteten sich mit ihrer Unterschrift, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen.

In der Vergangenheit besuchte zum Beispiel eine Gruppe das Konzentrationslager Auschwitz, Schüler führten eine Fotoaktion gegen Rechtsextremismus durch, erstellten ein internationales Kochbuch, hatten einen Holocaust-Überlebenden zu Gast und vieles mehr. Alle äußern sich klar gegen Diskriminierung aufgrund der Religion, der sozialen Herkunft, des Geschlechts, körperlicher Merkmale, der politischen Weltanschauung und der sexuellen Orientierung. Die Koordination lag dabei in den Händen von Lehrerin Verena Fiebig, unterstützt von Schulseelsorger Matthias Menke.

Das Placida Viel Berufskolleg ist die zweite Schule in Menden und die 270 in NRW, die sich diese Selbstverpflichtung auferlegt. Bundesweit haben das mehr als 1000 Schulen getan, wie Sevgi Kahraman-Brust, Landeskoordinatorin SOR-SMC aus Unna, bei der Übergabe von Urkunde und Schild am Donnerstag vor der Schüler- und Lehrerschaft sowie einigen Gästen erklärte.

Dass diese Aktion hervorragend zur Konzeption der Schule passt, erläuterte Michael Bünger, Geschäftsleiter Bildung und Erziehung beim Schulträger, den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. „Wir legen Wert auf eine Atmosphäre der Gastfreundschaft und achten andere Konfessionen und Weltanschauungen.“ Er wies auch noch auf das Motto der Schule hin: Menschen achten, stärken und qualifizieren. „Das Achten kommt zuerst.“

„Wir müssen aufstehen, aber nicht erst, wenn Gewalt geschieht: Aufstehen müssen wir auch schon gegen Sprücheklopfer in der Kneipe, auf der Straße, gegen Mobber in der Schule und im Betrieb und im Internet“, erklärte Landrat Thomas Gemke, der sich sehr angetan von den Aktionen der Schüler zeigte. – „Wir müssen aufstehen, aber nicht erst, wenn Gewalt geschieht: Aufstehen müssen wir auch schon gegen Sprücheklopfer in der Kneipe, auf der Straße, gegen Mobber in der Schule und im Betrieb und im Internet.“

Dass die Schüler dies umsetzen, bekräftigte Ayleen Schneider in ihrer Rede. Und einige Schüler mit MIgrationshintergrund taten dies auch – in den Sprachen ihrer Vorfahren (unter anderem Türkisch, Polnisch, Russisch und Englisch).