Placida-Viel-Berufskolleg

Menschen achten, stärken und qualifizieren

Fernsehteam im „Placida“

Felina Enginler wurde von Stefan Uhl interviewt. Foto: SMMP/Neumeister
Felina Enginler wurde von Stefan Uhl interviewt. Foto: SMMP/Neumeister

Kamera, Ansteckmikrofone: „Stern TV“ drehte im „Placida“. Was ist passiert?

Felina Enginler ist 17 Jahre alt, intelligent, hübsch, lächelt viel – und leidet seit Jahren unter chronischer Migräne. Sie hat eine genetische Disposition dafür, leidet aber nicht nur unter extremen Kopfschmerzen, sondern auch unter Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und plötzlichen Ohnmachtsanfällen.

Ulrike Lowe im Interview Stefan Uhl. Foto: SMMP/Neumeister
Ulrike Lowe im Interview Stefan Uhl. Foto: SMMP/Neumeister

„Den Begriff Migräne kennt jeder, er wird aber oft mit normalen Kopfschmerzen assoziiert“, sagt sie. Um ein Umdenken zu bewirken und um zu zeigen, wie schwierig das Leben mit dauerhaften Schmerzen ist, schrieb sie im Dezember eine Mail an die Produktionsfirma von Günther Jauch „i&u TV“, die das Reportagemagazin „Stern TV“ produziert.

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass die wirklich Interesse an der Geschichte haben“, sagt sie. Doch im Januar rief eine Redakteurin zurück und nun begleiteten Redakteurin Hannah Hartwich, Kameramann Daniel Faigle und Tontechniker Andre Milz sie mehrere Tage lang in ihrem Alltag. Reporter Stefan Uhl interviewte sie Zuhause, im Krankenhaus, beim Einkaufsbummel mit Freundin Maria Steiberg und eben im „Placida-Viel-Berufskolleg“. Schließlich verbringt Felina viel Zeit in der Schule, macht die Ausbildung zur Sozialassistentin. „Ich werde hier toll unterstützt“, und sie fühlt sich auch richtig gut aufgehoben.

Maria (l.) und Felina (r.) in der Schulküche. Foto: SMMP/Neumeister
Maria (l.) und Felina (r.) in der Schulküche. Foto: SMMP/Neumeister

Klassenlehrerin Ulrike Lowe betonte im Interview mit Stefan Uhl, das Felina sehr offen mit ihrer Erkrankung umgeht, alle Lehrer und Mitschüler wissen Bescheid. „Felina ist eine tolle, engagierte Schülerin, man merkt nicht immer, dass sie Schmerzen hat. Es ist wirklich schwer vorstellbar wie man den ganzen Tag mit diesem permanenten Schmerz umgehen kann.“

Neben dem Interview mit der Klassenlehrerin filmte das Team Felina und Maria im klassischen Unterricht und in berufsbezogenen Situationen wie beim Erstellen krankengerechter Mahlzeiten im Unterricht von Lehrerin Dorothee Krause in der Schulküche.

"Kamera ab!" in der Schulküche. Foto: SMMP/Hofbauer
„Kamera ab!“ in der Schulküche. Foto: SMMP/Hofbauer

Ungefähr 2 Stunden war das Fernsehteam im „Placida“, etwa 60 Minuten lang wurde gedreht – was wahrscheinlich nur etwa eine Minute im Beitrag über Felina ergeben wird. Und doch hat diese Aktion schon eine ganze Menge bewirkt: Nicht nur, dass die ganze Klasse und einige Lehrer mal erlebten, wie ein Fernsehteam arbeitet, nein, sie erfuhren auch noch mehr über Felina. „Ich ziehe meinen Hut vor dir“, sagte Klassenkamerad Robin Weide hinterher.