Placida-Viel-Berufskolleg

Menschen achten, stärken und qualifizieren

„Danke für das echte Leben!“

Einige Schülerinnen undSchüler durften Fackeln tragen. Foto: SMMP/Hofbauer
Einige Schülerinnen undSchüler durften Fackeln tragen. Foto: SMMP/Hofbauer

Ein unglaublich eindrucksvolles Ereignis in der Karwoche erlebten zahlreiche Lehrer und Schüler des „Placida“: Sie gingen bei der Jugendkreuztracht am Gründonnerstag mit. Sie hatten die Veranstaltung mit gestaltet.

„Stimmungsvoll“ war das Wort, das Schulleiterin Gaby Petry am Ende fand. Mehr als einer Stunde lang war sie den beiden Kreuzträgern und den Fackelträgern, zu denen auch Lehrer und Schüler ihrer Schule gehörten, durchs abendliche, unglaublich stille Menden gefolgt.

Mehr als eine Stunde lang schritt die Prozession durch Menden. Foto: SMMP/Hofbauer
Mehr als eine Stunde lang schritt die Prozession durch Menden. Foto: SMMP/Hofbauer

Aus den Lautsprechern, die durch die Stadt und den Kapellenberg hinauf und hinunter installiert waren, hörte sie die Texte, die die jungen Berufskollegschülerinnen und –schüler zum Großteil selbst verfasst hatten. „Menschen für echte Begegnung gesucht“ lautete das Thema, das angesichts der Tausende von Besuchern mehr als passend gewählt war.

Denn auf einmal waren das Handy und der Stress im Alltag unwichtig, in der riesigen Menschenmenge begegnete man sich, nahm sich Zeit, dieses meditative Erlebnis in der Gesellschaft anderer zu verbringen.

Im ersten Teil des Weges den Kapellenberg hinauf ging es um die Begegnung mit Menschen in Angst, in Not, in Einsamkeit. Da Jugendliche die Texte verfasst hatten, behandelten sie auch deren Sorgen, etwa schlechte Schulnoten oder Streit in der Familie sowie Wut und Hilflosigkeit. Aber auch weltweite Schlagzeilen, die für Angst sorgen, wurden thematisiert, etwa die Pegida-Bewegung oder der Ukraine-Krieg. Im zweiten Teil ging es um Jesus am Kreuz. Zwischendurch gab es immer wieder moderne Lieder, zum Beispiel auch „Was wir alleine nicht schaffen“ von Xavier Naidoo oder „One of us“ von Joan Osbourne. Und zum Schluss hieß es, Menschen in Liebe, zum Beispiel der Nächstenliebe begegnen. „Danke für das echte Leben, das möglich ist durch das Geschenk am Kreuz“, sagten die Schülerinnen und Schüler am Schluss.

Die Teilnehmer gedachten der Passion Christi. Foto: SMMP/Hofbauer
Die Teilnehmer gedachten der Passion Christi. Foto: SMMP/Hofbauer

Lehrerin Ingrid Betken, die seit Jahren bei der Jugendkreuztracht mitgeht, erzählte Gaby Petry: „Ich bin am Ende der langen Prozession gegangen, dort, wo ansonsten sich die Leute auch schon mal leise unterhalten. Diesmal war absolute Stille, alle hörten den Texten und Liedern zu.“ Eine Schülerin, die zum ersten Mal mitging, sagte: „Ich hatte gedacht, dass es langweilig sein würde, aber das war es überhaupt nicht.“

Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis, nicht nur für die „Placida“-Schülerinnen und -schüler.