„Unser Herz blutet!“
Unfassbare Bilder erreichen uns derzeit aus der Erdbebenregion um die Türkei und Syrien. Geschichten, die einen mitten ins Herz treffen. Das „Placida“ beteiligte sich deshalb am Freitag an einer von Schulministerin Dorothee Feller initiierten Schweigeminute.
Schulseelsorgerin Anne Nau fand zunächst einfühlsame Worte zur Lage in den Erdbebengebieten. Daran anschließend verlas Schülerin Azra Cöpür aus der Jahrgangsstufe 11 des Beruflichen Gymnasiums über die Lautsprecheranlage einen bewegenden, selbst verfassten Text zu der Naturkatastrophe und ihren Folgen. Der emotionale Text berührte viele Lernende und Lehrkräfte, man sah Tränen in ihren Augen.
Im Anschluss traf sich die drei Schulgemeinschaften der Walburgisrealschule, des Walburgisgymnasiums und des Placida-Viel-Berufskollegs gemeinsam auf dem Schulhof der Walburgisschulen und hörte bewegende Worte von den Schulseelsorgerinnen Anne Nau und Silvia Schmidt.
In der dortigen Cafeteria steht nun auch eine Spendenbox, die darauf wartet gefüllt zu werden, um den Opfern der Naturkatastrophe zu helfen.
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer,
ich hätte nie gedacht, dass ich mich schämen werde, ein Dach überm Kopf zu haben.
Dass ich mich schämen werde warmes Essen auf dem Tisch zu haben.
Dass ich mich schämen werde, dass ich nicht friere.
Dass ich mich schämen werde in einem warmen Bett schlafen zu gehen.
Dass ich mich schämen werde versehentlich zu lachen, während andere unter Schutt und Asche liegen und um ihr Leben kämpfen.
Kinder die hoffnungslos dastehen ohne Eltern. Eltern die hoffnungslos dastehen ohne ihre Kinder. Gebäude, die einstürzten wie Domino Steine, alle hintereinander, und keiner kann was dagegen tun!
Menschen, die verzweifelt nach Hilfe rufen, während sie vor den Trümmern ihres Hauses stehen, denn unter dem ganzen Schutt und Asche liegen noch ihre Familienmitglieder, die es nicht rechtzeitig raus geschafft haben.
Kinder, die dennoch sterben, nachdem sie aus den Trümmern gerettet wurden, denn es ist nun die eisige Kälte, die sie trifft.
So viel Schmerz in so einer kurzen Zeit. Unser Herz blutet. Je mehr Videos ich sehe, blutet es noch mehr. Je mehr hilfloses Geschrei ich höre, blutet es noch mehr. Je mehr ich den Schmerz in den Stimmen der Menschen höre, je mehr ich die verzweifelten Blicke sehe, blutet es noch mehr.
Die Opferzahlen steigen von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag.
Viele Menschen verloren ihr Leben, ihre Existenz, ihre Hoffnung, ihre Arbeit, Freunde und ihre Familie.
Wir gedenken den Opfern und den Angehörigen des schrecklichen Erdbebens, welches sich in der Türkei, in Syrien und in anderen Regionen am vergangenen Montag ereignete.
Es gibt Tausende von Toten, mittlerweile wurden mehr als 20.000 Opfer hergegeben. Und wir vergessen natürlich nicht die vielen Menschen, die verletzt wurden.
Danke.
Azra Cöpür, AHR 11a