„Eine gute Schule fürs Leben“ -unter diesem Motto fand die 5. Fachtagung „Service Lernen“ der Initiative „Sozial genial“ in Düsseldorf statt.
Drei Schülerinnen und Schüler des Bildungsganges „Staatlich geprüfter Sozialhelfer/in des Placida Viel Berufskollegs nahmen an dieser Tagung teil. Begleitet wurden sie von Bildungsgangleiterin Ulrike Lowe und Schulseelsorger Matthias Menke. Mehr erfahren »
Sechs Tage lang begaben sich 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in der Normandie auf die Spuren der Ordensgründerin. Generalat und Geschäftsführung hatten zu der Fahrt eingeladen.
Vom Placida Viel Berufskolleg nahmen wir Lehrerinnen Maria Neuhaus und Stephanie Diedrich an dieser Studienreise teil. Wir waren natürlich besonders interessiert am Lebensweg der Schulpatronin Placida Viel.
Sie wurde als Viktoria Viel 1815 in Le Val Vacher am 26. September geboren. Übersetzt bedeutet dieser Ortsname „Tal der Kuhhirten“. Durchaus zu recht, wie der kurze Abstecher dorthin zeigte. Wir hatten das Gefühl, die Zeit dort ist stehengeblieben. Das Geburtshaus steht leider nicht mehr, dürfte aber so ausgesehen haben wie das Nachbarhaus.
Im Hauptort Quettehou wurde die kleine Viktoria noch am Geburtstag getauft. Zeuge ist noch heute das Taufbecken.
Mit 18 Jahren tritt sie in die noch junge Ordensgemeinschaft der „Armen Töchter der Barmherzigkeit“ ein und erhält zwei Jahre später bei ihrer Einkleidung den Ordensnamen Schwester Placida. Nach einer pädagogischen Ausbildung wurden ihr die Leitung des Noviziates und die Aufgabe der ersten Assistentin übertragen.
Als Nachfolgerin der Ordensgründerin Maria Magdalena Postels setzte sie sich als Generaloberin für den Wiederaufbau der Abteikirche Saint-Sauveur-le-Vicomte ein.
Um diesen Aufbau zu gewährleisten unternahm sie viele Bettelreisen, die ihre Gesundheit sehr angriffen. Kraft für ihr Vorhaben fand sie zu Füßen von Wegkreuzen. Immer wieder sahen wir solche Wegkreuze bei unserer Fahrt durch die Normandie und wir stellten uns vor, hier könnte Sr. Placida voller Gottvertrauen gesessen haben.
Unter der Leitung Placida Viels erfuhr die Ordensgemeinschaft ein unerwartetes Aufblühen.
Noch heute zeugt die imposante Abtei von der wechselvollen Geschichte des Ordens.
Unter Sr. Placida wurden zahlreiche neue Niederlassungen errichtet und Kapellen und Kirchen gebaut. 1862 gründet sie die erste deutsche Niederlassung in Heiligenstadt. Hinweise auf ihre regen Klostergründungen fanden wir auf den Kirchenfenstern der Abteikirche.
Geliebt und verehrt als Mutter der Armen und Kranken, starb Placida Viel 1877 im Alter von 62 Jahren in St-Sauveur-le-Vicomte. 1951 wurde sie von Pius XII. seliggesprochen. Ihr Gedenktag ist der 4. März. Neben Maria Magdalena ist Sr. Placida in einer Seitenkapelle der Abteikirche beigesetzt.
Das Fenster vor ihrem Grab zeigt einen Baum, dessen Zweige über die Grenzen hinaus wachsen – Erinnerung an ihr Engagement in Deutschland über alles Trennende hinweg.
Auch einige kuriose Erinnerungen an Sr. Placida Viel fanden wir: einen Unterarmknochen in der Kirche in Quettehou und einige ihrer Nachthemden in der Abtei.
Auf den Spuren der seligen Placida Viel und der heiligen Maria Magdalena Postel – diese Fahrt hat uns einmal mehr an den Geist und das Wirken der Namenspatronin unserer Schule herangeführt.